Rudolf Heimann - Polychronos

Rudolf Heimann - Polychronos

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Beschreibung

SynGate Wave CD-R RH03
veröffentlicht 2016


Rudolf Heimann bewegt sich in "Polychronos" auf verschiedenen Pfaden eines Crossovers zwischen elektronischen Kompositionen, die durch ruhige, melodiöse Synthesizer und Pianoklänge teilweise mit Streichern und Hintergrundgesang charakterisiert sind, bis bin zu progressivem Elektroprog mit eingängigen Rhythmen von Schlagzeug und Gitarre - nicht nur im Titeltrack ist all dies sehr ansprechend vereint.
Wer Rudolf Heimann kennt, wird seinen Stil wiederfinden, aber gleichzeitig zeigt der Musiker auch erfrischend neue Seiten, die sich nicht ohne weiteres einer einzigen Kategorie zuordnen lassen, deswegen auch das Releaase bei SynGate-Wave. Ein Album zum zurücklehnen und geniessen, aber auch teilwiese tanzbar. Auch bei langen Autofahrten als Entspannungsgrundlage und "Gute-Laune-Support" bestens geeignet.


Album auch auf Bandcamp als digitaler Download erhältlich

Rudolf Heimann

Ein Review von Andreas Pawlowski:

Die Musik von Rudolf Heimann hat mir schon immer gefallen. Sein neues Album „Polychronos“ hat mich aber so sehr beeindruckt, dass ich darüber ein paar Worte verlieren möchte.
Zunächst einmal: Die CD ist mit einem sehr ansprechenden Cover versehen: Eine nächtliche, oder vielmehr spätabendliche Szene, der Sonnenuntergang ist noch nicht ganz vorbei, die Sterne leuchten aber bereits intensiv am Himmel. Und der Sternenhimmel ist zum Karussell geworden; alles dreht sich um einen Punkt. Im Innencover ist das Ganze noch um einiges komplizierter, sprich: „verwirbelter“. Die Fotos stammen von Christian Ahlers, der vielen unter dem Namen BatteryDead bekannt sein dürfte.
Bei den Titeln ist man im Lateinischen bzw. Griechischen. Das Cover kann man wohl auch als Illustration des Albumtitels Poly- (=Viel) chronos (=Zeit) verstehen. Auch die einzelnen Tracks tragen lateinische bzw. griechische Titel (Für die Erläuterungen habe ich z. T. Wikipedia bemüht.): Triangulum (ein Sternbild), Teratorn (eine prähistorische Gruppe von Vogelarten), Cursus (schmale, extrem lange, meist rechteckige neolithische Erdwerke in Großbritannien), Epitaphium (Grabinschrift oder Gedenktafel in der Kirchenwand). Wenn Rudolf Heimann bei der Namensgebung der einzelnen Stücke wirklich an diese Bedeutungen gedacht haben sollte, dann sind in der Tat viele Zeiten angesprochen.
Aber auch musikalisch bewegt sich Rudolf Heimann in unterschiedlichen „Zeitaltern“, wenn auch sozusagen auf der Höhe der Zeit. Einige Stücke sind sehr stark vom Progrock der 1970er Jahre inspiriert.
Nach dem, was ich bisher von Rudolf Heimann kannte, erwartete ich ohnehin ein melodiöses Album, und meine Erwartung wurde nicht enttäuscht. Was mich an der neuen Produktion überrascht und beeindruckt hat, ist die Ausgewogenheit in der Vielfalt. Das betrifft die Melodien ebenso wie die gewählten Klänge verschiedenster Instrumente. Flöten, Streicher, E-Gitarren, Schlagzeug – alles passt bestens zusammen, ist sehr schön austariert.
„Polychronos“, das aus den Teilen I bis III besteht, beginnt im ersten Teil mit Klavierläufen, die mich an George Winston erinnern. Streicher setzen ein und die Klaviersequenz wird von Synthesizersounds übernommen und als Basslinie weitergeführt. Teil II hat eine „dramatische“ Atmosphäre, die durch die Stimme von Siobhan Magnus mit hingetupften Tönen entspannt wird. Der dritte Teil des Titelstücks ist zunächst ein „klassisches“ EM-Stück und vereinigt die Elemente der vorhergehenden Parts in einem tollen Finale.
„Triangulum“ bildet eine Art Übergang zur Rockmusik. Hammondorgel, E-Gitarre, Schlagzeug – wichtige Elemente für viele Bands der 1960er und 1970er Jahre sind hier virtuos eingesetzt.
Die Stücke „Teratorn“ und „Cursus“ könnten so auch in Progressive-Rock-Kreisen gut ankommen, wobei „Teratorn“ mit einer mehrminütigen Einleitung beginnt und die Sequenzer nicht gerade unwichtig sind. „Cursus“ ist noch wesentlich stärker dem Progrock verpflichtet und wartet mit einem in der EM ungewöhnlichen Beginn auf. Diese beiden Tracks sind für mein Empfinden der straffste Teil des nicht eben spannungsarmen Bogens namens „Polychronos“.
Ich habe nun schon eine ganze Weile große Freude an Rudolf Heimanns aktuellem Album, und ein Ende ist nicht abzusehen.