Alien Nature & Michael Brückner - The Dark Path

Alien Nature & Michael Brückner - The Dark Path

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Beschreibung

SynGate CD-R ANMB01
veröffentlicht 2017 (SynGate Release des auch bei Neu Harmony erchienenen Albums)

SynGate CD-R ANMB01
veröffentlicht 2017 in Kooperation mit Synthmusicdirect

Alien Nature und Michael Brückner auf einem Album - das verspricht Spielfreude, seuquenzerlastige Rhythmen und vielseitige Klanglandschaften zwischen Ambient und Berliner Schule

The Dark Path bei Bandcamp

Rezension von Stephan Schelle, Musikzirkus-Magazin:

Artist: Alien Nature + Michael Brückner
P: 2017
Wolfgang und Michael haben in den Jahren 2013 bis 2015 diverse Sessions gespielt und während dieser Prozesse die Musik mitgeschnitten. Aus diesen Ergebnissen hat Wolfgang Barkowski dann die Essenz gebündelt und für das Album „The Dark Path“ zusammengestellt. Der Albumtitel klingt nach Darkambient oder ähnlichem. Dem ist aber nicht so, vielmehr haben sich die beiden im stilistischen Umfeld der „Berliner Schule“ aufgehalten und traditionelle Elektronikmusik mit eigener Handschrift eingespielt. Mit dem fast 17minütigen „Mandala“ startet die CD. Zunächst bahnt sich eine Fläche ihren Weg durch den Raum. Dann werden einige Harmonien darauf gelegt. Das ist alles andere als düster, vielmehr macht sich sofort eine angenehme, entspannte Stimmung bei mir breit. Weitere Motive kommen hinzu und es entspinnt sich eine faszinierende Atmosphäre, die an Klaus Schulze & Co. der 70’er Jahre erinnert. Der Track entwickelt sich langsam weiter, bis nach gut fünf Minuten erste sanfte Rhythmusmuster aufkommen und die Synthies zum flirren gebracht werden. Bis zur Minute acht fließt der Track ruhig dahin, dann werden - auch durch den aufkommenden Rhythmus - leicht düstere Klangfarben mit eingebaut, ohne dass der Track in dunkle Gefilde abdriftet. Die beiden bauen jetzt eine eigentümliche, aber hochgradig spannende Atmosphäre auf, die mit Harmonien unterlegt ist. Bis zum Ende hin wird dieses Stück immer treibender.
Eine Bridge leitet dann nahtlos in das nachfolgende „Endemonic Howls“ über. Ein pumpender sanfter Beat sowie Perkussion bestimmen das Rhythmusgebilde dieses gut achtminütigen Stückes. In diese Rhythmusstrukturen setzten die beiden dann wiederum Harmoniebögen und Streicher, die in dieser Form einen surrealistischen Anstrich besitzen. Insgesamt ist dieser Track eine Spur experimenteller als der Rest.
Eine erneute Bridge führt dann in den 27:36minütigen Track „Auf silbernen Pfaden“. Dieser beginnt zunächst mit etwas düster wirkenden Klangfarben und leicht bedrohlichen Sounds, um dann nach gut fünf Minuten in einen vom Sequenzerrhythmus bestimmten Part überzugehen. Ab jetzt wird der Track hypnotisch und fesselnd. Von Moment zu Moment nimmt das Stück an Dynamik zu. Zu dem Grundrhythmus liegen harmonische Flächen im Raum und zischen, zirpen und flirren die Synthies. Das strahlt eine ungeheuere Faszination aus. Ab Minute neun wird es dann melodisch. Im weiteren Verlauf mischen die beiden dann noch Synthiechöre hinzu, ohne den hypnotischen Beat zu verändern. Bis zum perlenden Ende steigert sich dieses Stück immer mehr und man wird in einen hypnotischen Strudel gezogen.
Darauf folgt dann das zwölfminütige „Bissful“ mit herrlich harmonischen Klangkaskaden. Nach einigen Minuten kommt dann eine Melodie auf und wir sind wieder in einem musikalischen Kosmos angelangt in dem sich auch Klaus Schulze & Co. tummeln. Den Abschluss bildet dann das 15minütige „Ionic Master“, das sich ebenfalls nahtlos an den Vorgänger anschließt. Mit einem pumpenden Beat, der sich wie ein Herzschlag anhört, startet der Track. Flötensounds bringen darüber hinaus einige ethnische Elemente mit ein, während der Beat nun mehr nach Drumcomputer klingt. Dieser Beat bestimmt auch diesen letzten Longtrack.
Es ist zu begrüßen, dass die Musik aus den Sessions der beiden Musiker Wolfgang Barkowski (Alien Nature) und Michael Brückner nicht im Verborgenen beblieben ist, sondern der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die beiden haben sich bei ihren Sessions wahrlich befruchtet und Musik erschaffen, die zwar in der Nähe der „Berliner Schule“ liegt aber vor allem die Handschrift der beiden Musiker trägt. Dazu werden ungewöhnliche Sounds und Klangskulpturen mit Harmonien und Melodien verknüpft. Daraus ist ein sehr schönes Album entstanden.
Stephan Schelle, April 2017